* 19.02.1957
† 06.02.1998
Falco war mehr als nur ein Musiker. Er war Mensch und Gigant zugleich. Er hat unser Leben geprägt wie kein zweiter. Fans aus Berlin wollen mit dieser Seite Falcos Vermächtnis bewahren.Schaut euch auch Falcos Diskographie und die Videos an.
Hans Hoelzel, wie unbedeutend dieser Name auch klingt, so bedeutend soll seine Karriere doch noch werden!
Als man dem blutjungen Hans Hoelzel bei einem Musikwettbewerb ein absolutes Gehör bescheinigt, haben die Eltern für ihn natürlich keine Karriere als Popstar im Sinn. Man solle ihn auf jeden Fall musikalisch fördern, wird den Eltern geraten. So nimmt er weiter Klavierunterricht und wird in eine katholische Privatschule eingeschult. Bald jedoch verlässt der Vater die Familie und Falcos schwierige Zeit beginnt. Schule schwänzen - inzwischen besucht er ein Gymnasium - und stattdessen Berliner Musikläden erkunden, stehen für ihn auf dem Plan.
Natürlich kommt was kommen musste: keine Versetzung aufgrund zu vieler Fehlstunden. Als ihn die Mutter vor die Wahl stellt, entweder die Klasse zu wiederholen oder arbeiten zu gehen, entscheidet er sich eine Ausbildung zu beginnen. Die damalige Pensionsversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft, wird für eine kurze Weile sein Arbeitgeber sein.
Wenige Zeit später gründet er seine erste eigene Band namens »Umspannwerk«. Er spielt erst Gitarre, entdeckt dann doch schnell seine Liebe zur Bassgitarre und gibt ihr bis zu seinem Tode den Vorzug. Seine Ausbildung bricht er ab und geht mit 17 freiwillig zum österreichischen Bundesheer.
Etwas später zieht es ihn für einige Monate nach Berlin. Hier versucht er sich eine Weile als Bassist. Inspiriert durch den DDR-Skispringer Falko Weißfplog, genannt »der Falke«, entschließt er sich seinen Namen in Falco zu ändern. Dies soll ihm zu einer erfolgreicheren internationalen Anerkennung verhelfen. Gleich beim nächsten Auftritt lässt er sich als Falco Gottehrer ankündigen.
Doch bald schon bleibt er nur bei Falco.
Die entscheidende Phase seines Erfolgs beginnt, als er der Anarchoband Drahdiwaberl beitritt. Ahnungslos präsentierte Falco den, als Pausenfüller gedachten, Titel »Ganz Wien« während eines Konzerts von Drahdiwaberl. Innerhalb kürzester Zeit steigt dieser zum Hit in der Wiener Szene auf. Markus Spiegel, seines Zeichens Plattenproduzent aus Wien, sieht Falco auf einem Drahdiwaberl-Konzert und will ihn umgehend unter Vertrag nehmen. Drei LPs wollen sie miteinander produzieren. Die Band nimmt er ebenfalls unter Vertrag.
So entsteht 1981 das Studio-Album »Psychoterror« von Drahdiwaberl. Darauf enthalten ist unter anderem »Ganz Wien«. Kurz darauf erscheint Falcos eigenes Debütalbum, mit der englischen Version des Underground-Hits »That scene« als seiner Debüt-Single.
Durch Markus Spiegel lernt Falco Robert Ponger kennen. Zusammen produzieren sie Anfang 1982 seinen ersten international erfolgreichen Hit: »Der Komissar«. Die Single erreicht in Kanada Gold und in den US-Charts Platz 72. Das hatte bisher nur eine andere deutschsprachige Gruppe geschafft (Kraftwerk mit dem Titel »Autobahn«).
Nach einigen Rückschlägen, vor allem mit dem 2. Album »Junge Roemer«, beendet er, vor Fertigstellung ded dritten LP, die Zusammenarbeit mit Robert Ponger. 1985 bringt er stattdessen zusammen mit Rob und Ferdi Bolland das dritte Album raus: »Falco 3«. Auf dieser Platte befindet sich, inspiriert durch Milos Formans Kinofilm »Amadeus«, »Rock me Amadeus«. Dieser Titel stürmte die Charts auf der ganzen Welt: Selbst in den US-Billboardcharts hielt sich »Rock me Amadeus« für einige Wochen auf Platz 1. Kein anderer deutscher Titel hatte dies jemals zuvor geschafft!
Doch dieser Erfolg sollte nie wieder von Falco erreicht werden.
Auf sein viertes Album »Emotional« folgte die Welttournee, die ihn auf eine langfristig angelegte Amerika-Tour vorbereiten sollte. Er hätte sich nun als Weltstar etablieren können - doch er brach alle Ambitionen in diese Richtung ab. Die Welttournee hatte ihm zuviel abverlangt.
Als er später einige halbfertige Songs für ein neues Album vorlegt, reagieren seine Produzenten nicht wie erwartet, sondern schlagen stattdessen einen neuen Stil vor: Techno. Er gibt sich geschlagen und fügt sich dem musikalischen Wandel. Unverhofft wird der darauf unter dem Pseudonym T>>MA entstehende Song »Mutter, der Mann mit dem Kox ist da« ein großer Erfolg. Doch von nun an wird es immer anstrengender für ihn. Drogen und Alkohol begleiten seine Karriere genauso konsequent wie Selbstzweifel und Versagensängste.
»Naked«, die letzte Veröffentlichung vor seinem Tod, wird zwar in Österreich ganz gut verkauft, ist in Deutschland jedoch ein völliger Flop. Falco schafft es zu Lebzeiten nicht mehr an seine früheren Erfolge anzuknüpfen.
Falco und seine Frauen
Schwer beeinflusst wurde seine Beziehung zu Frauen durch den Betrug Isabella Vitkovics. Im Herbst des Jahres 1993 lässt er einen Vaterschaftstest machen - das Ergebnis: Katharina Bianca ist nicht seine Tochter! Dies sollte der schwerste Schicksalsschlag seines Lebens sein.
Er hat eine Beziehung nach der Anderen. Einige seiner Bekannten behaupten später, Falco habe während seiner Besuche in Berlin regelmäßig Escorts gebucht. Einen Beleg hierfür gibt es nicht. Seine ehemaligen Freundinnen berichten bis heute, er sei ein liebevoller und toleranter Partner gewesen sein. Wenn seine Beziehungen auch von Alkohol-Exzessen gezeichnet waren.
Er hat eine Beziehung nach der Anderen. Einige seiner Bekannten behaupten später, Falco habe während seiner Besuche in Berlin regelmäßig Escorts gebucht. Einen Beleg hierfür gibt es nicht. Seine ehemaligen Freundinnen berichten bis heute, er sei ein liebevoller und toleranter Partner gewesen sein. Wenn seine Beziehungen auch von Alkohol-Exzessen gezeichnet waren.
Am 06. Februar 1998 stirbt Falco bei einem Autounfall in seiner Wahlheimat, der Dominikanischen Republik.
Er wird von einem Bus gerammt, als er mit seinem Geländewagen aus einer Parklücke kommt. Falco ist sofort tot. Spätere Untersuchungen seines Blutes weisen einen hohen Alkoholwert, sowie große Mengen an Kokain und THC auf. Der Busfahrer soll keine Chance zum Bremsen gehabt haben.
Aufkommende Gerüchte über einen Selbstmord, aufgrund einer entsprechenden Textzeile aus der später erscheinenden Single »Out of the Dark«, werden abgewiesen. Der Song war bereits Jahre zuvor entstanden und soll mit seinem Tod nichts zu tun haben. Der Text sei nicht einmal von ihm geschrieben worden.
Falco wird im Beisein seiner Fans in Wien beerdigt. Sein Grab wird eines der am meisten besuchten auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Wenige Wochen nach seinem Tod erscheint das Album »Out of the dark« und bringt Falco endlich das lang erhoffte Comeback. Zu spät? Unter Fans heißt es, am 06. Februar 1998 starb Hans Hölzel. Falco lebt weiter.
Falcos posthume Wirkung ist nicht aufzuhalten. Immer wieder beweist eine neue Veröffentlichung, bisher wohl gehüteter Songs, seine Genialität und seinen Einfallreichtum. Und seine Fans ehren ihn bis heute.